Die Geschichte des Vereins

Im Winter 1961 begann Karl Steidle die Idee, in Markelfingen einen Fanfarenzug zu gründen, in die Tat umzusetzen. Er versuchte, das Thema im Dorf publik zu machen, und traf dabei sehr schnell auf großes Interesse, so dass den Vorbereitungen zur Gründungsversammlung nichts mehr im Wege stand.
Anfang Januar 1962 trafen sich dann 19 Interessenten im Gasthaus „Zum Schützen“. Nachdem Karl Steidle alle über den Sinn und Zweck eines Fanfarenzuges informiert hatte, konnte im Anschluss an eine „mit heller Begeisterung“ geführten Diskussion die Gründung des Fanfarenzuges Markelfingen beschlossen werden. Somit wurde der 02. Januar 1962, der Tag dieser Versammlung, zum Gründungstag und das Gasthaus  „Zum Schützen“ zum Vereinslokal.
Da bis zur Fasnacht nur noch 5 – 6 Wochen verblieben, ging man sofortnach der Gründungsversammlung an die Anschaffung der erforderlichen Instrumente und dem sonstigen Zubehör. Hierbei wurde man aus Reihen der Bevölkerung durch zahlreiche Geld- und Sachspenden (Instrumente etc.) sowie handwerkliche Leistungen (z.B.: Streichen der Trommeln) unterstützt. Geprobt wurde jede Woche im Schulkeller und an der Fasnacht war es dann soweit: Mit einem Stück, dem berühmten „27er“, konnte der Fanfarenzug Markelfingen seine ersten Auftritte bestreiten. Als erste Uniform diente ein blauer Kosakenkittel mit gelber Kordel, eine schwarze Hose und eine schwarze Kosakenmütze.

In der Folgezeit vergrößerte sich dann nicht nur das musikalische Repertoire, sondern auch die Personalstärke auf 26 Mann. Am 11. November 1964 schloss sich der Fanfarenzug dem Narrenverein „Seifensieder“ als Gruppe an.
In der Folgezeit kamen dann die ersten Auftritte bei Freundschaftstreffen benachbarter Fanfarenzüge und es wurden die ersten Ausflüge unternommen. Anfang der 70er Jahre hatte die Kosakenuniform ausgedient und wurde durch weißes Hemd mit Rüschen, Kniebundhose, Hut und Umhang ersetzt.

Eine große Veränderung kam 1976 mit der Loslösung vom Narrenverein „Seifensieder“ und der Neugründung zum selbständigen Verein. Mit der Gründungsversammlung am 31. Januar 1976 im Gasthaus „Zum Schützen“ erhielt der Fanfarenzug eine eigene Satzung und es wurden sieben Vorstandsmitglieder gewählt.
Manfred Kraus, der maßgeblich für die Umstrukturierung beteiligt war, übernahm als 1. Vorstand den Verein. Noch im gleichen Jahr trat der Fanfarenzug in den Landesverband der Spielmanns- und Fanfarenzüge mit Sitz Stuttgart ein. Am 04. Mai 1977 erfolgte beim Amtsgericht Radolfzell die Eintragung in das Vereinsregister mit dem vollständigen Vereinsnamen „Fanfarenzug Markelfingen e.V. 1962“.

Nach erfolgreichem 15-jährigem Jubiläum wurden ebenfalls 1977 die Landsknecht– Uniformen, so wie sie noch heute getragen werden, für die aktiven Vereinsmitglieder beschafft. Der markante Hut musste allerdings mittlerweile dem „moderneren“ Barrett weichen. Die Aktivitäten des Vereins weiteten sich immer mehr aus. Schon längst beschränkten sich die Auftritte in und um Markelfingen nicht mehr nur auf die Fasnachtszeit, Freundschaftstreffen wurden auch überregional besucht und an zahlreichen Wertungsspielen des Landesverbandes konnte mit Erfolg teilgenommen werden. Der Verein entwickelte sich zu einer festen Größe im dörflichen Vereinsleben, wobei die Verbundenheit mit dem Narrenverein auch nach der Selbstständigkeit bis heute erhalten blieb.

1982 nahm der Fanfarenzug die neugegründeten Twirling als eigenständige Gruppe innerhalb des Vereins auf. Obwohl die Twirlinggruppe im Jahr 2000 aus organisatorischen Gründen zum Sportverein wechselte, so bewegten die gemeinsamen Jahre innerhalb des Vereins dazu, auch die Jubiläen  gemeinsam zu feiern.
Eine weitere Neuerung ergab sich dann im Jahre 1985, als der Fanfarenzug erstmals beschloss, auch weibliche Mitglieder aufzunehmen. Dies führte dazu, dass die Mitgliederzahl in den Folgejahren auf fast 40 Mitglieder anstieg. Auch wenn die Gesamtzahl mittlerweile wieder auf ca. 30 Mitglieder gesunken ist, so machte sich diese Entscheidung bis heute durchwegs positiv bemerkbar.
Ein weiteres wichtiges Standbein des Vereins war schon immer  die Jugend. Die musikalische Ausbildung der Jugendlichen in kameradschaftlicher Atmosphäre, sowie Auftritte und gemeinsame Ausflüge bildeten von Anfang an einen Kernpunkt innerhalb des  Vereins.
Vergleicht man die einzelnen Abschnitte des Vereins von seiner Gründung 1962 bis heute, so bleiben zum Abschluss folgende Bemerkungen. Wie in so manchen Verein mussten Höhen und Tiefen durchlebt werden. Jahre, in denen ein kleiner „Stamm“ angestrengt bemüht war, „die Truppe zusammenhalten“, folgten Jahre toller Kameradschaft. War der Fanfarenball zu Beginn noch ein Selbstläufer, so müssen mittlerweile angestrengt alle Hebel in Bewegung gesetzt werden, um den Traditionsball zum Fasnachtsauftakt zur erfolgreichen Veranstaltung werden zu lassen.
Spricht man aber mit den Mitgliedern, die die einzelnen Abschnitte miterlebt haben, so wird eines klar: Vieles hat sich im Laufe der Jahre verändert, aber der anfängliche Enthusiasmus und der Spaß der Kameradschaft ist geblieben.  

Michael Jentsch, Reinhard Fülop und Adalbert Jegler


Vorstände:
Manfred Kraus
1976-1990
Gerold Diener
1990-2000
Michael Jentsch
2000-2012
Gabi Günther
seit 2012
Tambourmajore:
Ewald Krauter
1962-1969
Werner Schreiber
1969-1972
Hans Harder
1972-1975
Reinhard Dummel
1975-1981
Gerhard Thau
1981-1982
Markus Daus
1982-1996
Martin Waibel
1996-2008
Stefan Ehinger
2008-2014
Daniel Jentschseit 2014